Das Ende der Sechziger Jahre - das Ende der Flower Power-Zeit.
In den letzten Wochen habe ich vieles über die Sechziger Jahre berichtet - es war ja auch eine Zeit, in der unheimlich viel passierte. Heute schließe ich diese Dekade mit der Hippiemode ab.
    Sie beginnt schon im Sommer 1967, als der elegante Stil der Mods durch Bärte, lange Haare und Kaftans ersetzt wurde. überall Flower Power: psychedelische Muster und Paisley-Allovers, deren Einflüsse bis heute präsent sind.
    Die Hippies waren Teil einer Jugendbewegung, die aus jungen Erwachsenen und Teenagern zwischen 15 und 25 bestand. Sie kritisierten die Werte der Mittelklasse, waren gegen den Vietnam Krieg und für die sexuelle Befreiung. Sie gründeten Kommunen und ließen neue religiöse Einflüsse zu. Sie wollten Frieden, Liebe, Freiheit - und sich nicht von Politik und gesellschaftlichen Orthoxien unterdrücken lassen.
    Die Flower Power-Kinder steckten sich Blumen ins Haar, ihre Eltern ließen sich piercen, tätowieren oder "bodypainten" und sowieso hatten die Geschlechter einen ähnlichen Look durch die Länge der Haare und die Unisex-Kleidung, die aus Hüfthosen, Schlagjeans und Folklore-Blusen bestand. Vieles war mit Fransen und Blumenaufnähern verziert. Flower-Power-Frauen trugen geblümte Mini- und Maxikleider mit Sandalen, extralange Röcke und Kaftane. Blumen waren DAS Zeichen für die Hippie-Bewegung, weil sie "Love and Peace" symbolisierten. Sie waren überall zu sehen: gemalt oder gefärbt auf Jeans, Röcken und Kleidern; echt im Haar oder unter Stirnbändern. Die Frisuren waren einfach: lang und in der Mitte gescheitelt hingen sie glatt herunter oder waren geflochten. Männer hatten lange Koteletten und verschiedene Bärte. (Oberlippenbart, Vollbart, usw.) Insgesamt waren Accessoires wie Bandanas, Stirnbänder und Tücher weit verbreitet. Der Schmuck war oft handgemacht und das Peace-Zeichen mit Perlen war ein beliebter Anhänger für Halsketten. Armbänder und Fußketten erfreuten sich ebenso großer Beliebtheit - besonders wenn sie Geräusche machten (z.B. durch kleine Glöckchen). Ihr Ideal war neben der Freiheit auch "Back to Nature", weshalb vieles von ihrer Kleidung aus natürlichen Fasern (Baumwolle, Hanf) hergestellt war. Sie färbten ihre Kleidung auch selbst, wodurch sich die Batik-Technik stark verbreitete.
    
    Die Hippie-Bewegung hatte ihren Höhepunkt 1969 beim Woodstock-Festival, wo 500.000 Menschen erschienen, um sich Künstler wie The Who, Jefferson Airplane, Jimmy Hendrix und Janis Joplin anzuschauen. Nachdem ein ähnliches Festival mit dem inoffiziellen Namen "Woodstock West" stattfand, auf dem die Hell´s Angels - für die Security zuständig -, einen 18-jährigen Besucher während des Rolling-Stones-Konzerts töteten, und kurze Zeit später auch die Manson-Morde die Bevölkerung erschütterten, wurde der Flower-Power-Zeit ein abruptes Ende gesetzt. Was aber nicht heißt, dass auch der Style ein Ende gefunden hätte. Denn dieser erreichte in den frühen Siebzigern den Mainstream, der dann aber schnell nicht mehr interessiert war und sich für die Gegenbewegung des Punk interessierten. Außerdem erlebten die Mods, Skinheads und Teddy Boys ein Revival. Neue Subkulturen wie die Goths entstanden. Um diese Ära - die Seventies - geht es dann beim nächsten Mal.