Die 80s in Europa: Abendmode, Trainingshosen, (Post-)Punk.

    Wir sind mitten in den 80ern und letztes Mal habe ich euch ja etwas über die New Romantics erzählt. Bleiben wir auch heute in Europa (insbesonders dem United Kingdom) und betrachten die Mode etwas genauer. Nächste Woche widmen wir uns dann den USA.
    Also Europa. Dort war es (besonders in den späten Achtzigern) cool, komplett schwarz zu tragen. Dieser Trend war besonders unter jungen Leuten verbreitet. Diese wurden auch häufig mit einem ziemlich tief hängenden Gürtel gesichtet.
    In London gab es ja diese "special nights" von u.a. David Bowie, und da konnte dann auch getragen werden, was einem so einfiel: hautenge Satinkleider, kombiniert mit seidenen Tüchern. Polyester-Shirts (oder auch Kleider) mit Fledermausärmeln. Natürlich durften die Schulterpolster nicht fehlen und oft wurden auch (asymmetrische) Drapierungen im Hüftbereich gemacht. Diese waren aus Seide, Chiffon oder Crepe de chine. Beim Ausgehen wurde gern elegante Spitze am Kragen getragen. Dies wurde trendy, als Lady Di öfter damit gesehen worden war. Auch Wollpullover in Oversize mit Satin-Applikationen galten als elegant. Als ebenso schick galten auch Strickpullover, die besonders designt waren. Dieses Stylen zum Weggehen war eine Reaktion auf die immer lässiger werdende Mode, die durch Sport- und Fitnessklamotten charakterisiert wurde. Auch in der Freizeit ging es ziemlich lässig und sportlich zu: man trug Trainingsjacken und Trainingshosen (aber meist nicht zusammen als Anzug, sondern separat). Schnell wurde er aus Nylon hergestellt und fand spätestens Anfang der Neunziger eine breite Anhängerschaft.
    Natürlich war auch Punk-Mode noch populär, vor allem in den frühen Eighties. Sie sah eigentlich so aus wie in den Siebzigern: schmal geschnittene, zerrissene Jeans und verschlissene Band-T-Shirts, kombiniert mit Leder- oder Jeansjacken und einem bunten Iro. Die Jacken wurden selbst aufgepeppt mit Buttons, Aufnähern und Sicherheitsnadeln sowie anderen Accessoires. Die Sicherheitsnadeln waren plötzlich überall und davon inspiriert wurden Klamotten zusammengehalten und das "Pin Shirt" erschaffen. Dabei handelt es sich um ein rechteckiges Shirt, das auf einer Seite von Sicherheitsnadeln zusammengehalten wird. Es war besonders bei jungen Frauen beliebt.
    Zu guter Letzt noch zu den Schuhen. Doc Martens! Männer und Frauen trugen sie. Diese Boots sind Teil der Punk- und Skinhead-Subkulturen im United Kingdom. Frauen kombinierten sie mit Miniröcken oder mit den schwingenden Kleider von Laura Ashley. Auch im Post-Punk/Gothic-Look der 80er spielten Docs eine wichtige Rolle. Man kombinierte sie mit schwarzen Leder- oder Samtklamotten, die mit Spitze oder Netzapplikationen versehen waren. Die Gothics und Post-Punks trugen meist (lange) schwarze Haare, dunkles Augen-Make-Up und blasse Haut sowie schwarzen Nagellack und Arm- bzw. Halsbänder mit stacheligen Nieten. Bei Frauen beobachtete man oftmals Korsetts. Diese Mode wurde beeinflusst durch britische Bands wie The Cure, The Cult und Siouxsie and the Banshees. Immer mal wieder gibt es ein Revival dieses Stils.