Die Marlenehose
Weil gerade einige dieser Hosen in den Shop gekommen sind, soll es heute um die sogenannte Marlenehose gehen.
Woher diese Hose ihren Namen hat, kann man sich denken: von Marlene Dietrich natürlich. Doch warum eigentlich? Die Marlenehose war nämlich schon in den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts überaus populär, vor allem in Kulturmetropolen wie Berlin...

Es handelt sich um eine weitgeschnittene Taillenhose, in der sich Merkmale der Anzughose für Männer vereinen, beispielsweise der angesetzte Bund. Die Marlenehose kann ein gerades oder ein ausgestelltes Bein haben und hat meist einen Wollanteil. Mit der Populärwerdung der androgynen Mode in den 30er Jahren fand sich der ideale Nährboden für Marlene Dietrich und andere beliebte Schauspielerinnen wie Katherine Hepburn, diese Hose auch für nicht-berühmte Frauen attraktiv zu machen - was einen kleinen Skandal zur Folge hatte, denn die Alltagskleidung für Frauen bestand immer noch aus Röcken oder Kleidern. Mit der Marlenehose konnten sie zeigen, wie unabhängig sie waren (bzw. sich zumindest fühlten). Seit dem Dietrich-Film "Marokko", in dem zum ersten Mal eine Frau eine Hose trug, war die Marlenehose spätestens berühmt und gleichermaßen beliebt. Es gibt sie in der Vintage-Variante, beispielsweise in 70er-Jahre-Manier, wo sie ein Revival durch den Woody Allen-Film "Der Stadtneurotiker" mit Diane Keaton erfuhr, und auch in der modernen Version, die sich am klassischen Schnitt orientiert, aber andere Stoffe wie Leinen und Jeans zur Herstellung verwendet.