Glamour pur: Die Space Fashion der 60s.


    Nachdem es beim letzten Mal eine Einführung zum Jahrzehnt der Sixties gab, steigen wir heute schon tiefer ein und beschäftigen uns mit der Space-Mode. Das passierte ziemlich am Ende der Sechziger Jahre, weil die Amerikaner 1969 auf dem Mond landeten und ein starkes Interesse an Welten außerhalb der Erde aufkam. Kein Wunder, dass eine neue Mode her musste. Aber auch schon Anfang der 60er, als die ersten Amerikaner im Weltraum unterwegs waren, gab es diese Space-Einflüsse in der Mode. 1964 konnte der Modedesigner Andre Courreges mit dem sogenannten "Space-Age"-Look Erfolge verbuchen und es dauerte nicht lang, bis sich Nachahmer fanden. Hier wäre Paco Rabanne zu nennen, der zwei Jahre später das futuristische Thema weiter interpretierte. Zur Herstellung seiner Mode verwendete er Plastik, Metall und sogar Kettenhemden. Also schon sehr extravagant, um nicht zu sagen extrem. Massenkompatibel wurden diese Sachen dann in Form von Gliederkettengürteln, Halsketten aus Schwermetallen und Ohrringen, die wie Scheiben aussahen. Auch der Designer Pierre Cardin beteiligte sich an der Produktion für den Space-Age-Look und entwarf Etuikleider und helmähnliche Hüte.

    Er war es auch, von dem die Catsuits und die Bodystockings stammten. Diese kamen 1967 auf den Markt und sind eigentlich nichts anderes als eine langärmlige Nylon-Strumpfhose. Von den Catsuits gab es unterschiedliche Varianten; hier sieht man einen ärmellosen mit tiefem V-Ausschnitt.

    Weitere Kleidungsstücke für Frauen waren weiße Minikleider aus Leder und lange Space-Boots sowie coole Perücken.
    Ab 1968 - spätestens 1969 - wurde dann die Space Fashion so richtig populär, nicht zuletzt aufgrund des Films Barbarella, in dem Jane Fonda (in einem Spacesuit mit oberschenkelhohen Stiefeln) die Hauptrolle spielte. Er basiert vor allem auf den Comics des Franzosen Jean-Claude Forrest und wird als Science Fiction-Film einkategorisiert. Will man allerdings einen Eindruck davon bekommen, wie die alltagstaugliche Space-Mode aussah, sollte man sich die originale Star Trek-Serie mit Captain Kirk und Co. anschauen. Bis auf das eingestickte Star Trek-Symbol wurde diese Kleidung tatsächlich von Fans der <strong>Space-Fashion getragen.

    Die Farben waren natürlich auch spacig. Silber in Kombination mit kräftigen Farben und Drucken, die aus der Pop und Op-Art kamen.

    Auch bei den Stoffen gab es Innovationen wie beispielsweise das glänzende, nass-wirkende PVC. Aber auch die pflegeleichten chemischen Fasern wie Polyacryl und Polyester wurden verwendet.
    Insgesamt also nichts für graue Mäuschen, sondern avantgardistisch-futuristisch. Natürlich gab es in der Sechziger Jahren auch Mode für weniger exzentrische Menschen. Diese werde ich euch im nächsten Eintrag vorstellen. Falls das jetzt allzu langweilig klang, sage ich nur: Audrey Hepburn!